Waldbaden als pure Entspannung
Was ist Waldbaden und wie kann man dabei entspannen?
Inspiriert von der Blogparade von Nina Payer: ‘Wie entspannst du dich?’, schreibe ich in diesem Beitrag über die Entspannung beim Waldbaden. Ich erzähle dir, wie mir Waldbaden in einer sehr schwierigen Zeit geholfen hat zu mir zurückzufinden und erkläre dir den Begriff Waldbaden und den Unterschied zu einem gewöhnlichen Spaziergang. Am Ende findest du eine Übung und eine kurze Yoga-Auflockerungssequenz, die du gleich ausprobieren kannst.
Warum Entspannung mir so wichtig geworden ist
Für mich wurde Entspannung zu einem entscheidenden Thema, als plötzlich nichts mehr ging. Mein Körper signalisierte mir mit Anfang 30, dass das ständige Unter-Strom-Stehen nicht der richtige Lebensweg für mich war. Ich war im Hamsterrad gefangen, und irgendwann signalisierte mein Körper laut und deutlich, dass es Zeit für eine Veränderung sei. Burnout war der lauteste Schrei meiner Seele, nachdem ich die leiseren Signale jahrelang ignoriert hatte.
Ich erinnere mich noch gut an die Abende, an denen ich mich um 22:22 Uhr todmüde zum Meditieren hinsetzte, in der Hoffnung, etwas Ruhe zu finden. Doch die Stille war nicht mehr still – alles wurde lauter, chaotischer. Es war als würde meine Seele schreien und das schon lange bevor es zum Zusammenbruch kam. Heute weiß ich: Es muss nicht so weit kommen. Wir müssen nicht erst warten, bis nichts mehr geht, bevor wir handeln.
Der Weg aus dem Burnout
Der Schlüssel zu meiner Heilung lag in der Natur – genauer gesagt im Wald. Ich begann bewusste und langsame Spaziergänge zu machen, mir einen Sitzplatz in der Natur einzurichten und entdeckte dabei das Konzept des Waldbadens. Ich fühlte mich wohl in der Natur, lernte abzuschalten und einfach nur zu sein. Ich bemerkte, wie sich nach und nach mein Nervensystem erholte und ich die Zeit im Wald immer mehr ausdehnen und vor allem genießen konnte.
Aber was bedeutet nun eigentlich Waldbaden und wie unterscheidet sich das Waldbaden von einem normalen Waldspaziergang?
Schauen wir uns dazu erst einmal meine Definition von Waldbaden an:
Definition von Waldbaden
- Langsam - bedeutet hier, dass wir uns dem Rhythmus des Waldes anpassen und in unseren Bewegungen immer ruhiger und langsamer werden. Ich mag das Bild vom Wald als unseren Tanzpartner mit dem wir schwingen, stehen bleiben, beobachten und genießen. In dieser Langsamkeit beruhigt sich unser Körper und unser Geist.
- Achtsam - bedeutet, dass wir uns ganz auf unsere Sinne konzentrieren und lernen unsere Umgebung im Detail wahrzunehmen, in uns zu spüren, was die Natur in uns auslöst, welche Wirkungen sie auf uns hat und zu fühlen, wie wir gerade in der Natur sind. Wir nehmen an, was gerade ist ohne es verändern zu wollen. Dann sind wir achtsam.
- Absichtslos - heißt, dass wir uns beim Waldbaden frei machen von Erwartungen, frei davon etwas bekommen, erreichen oder tun zu müssen. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem SEIN in der Natur.
- Schlendern - vereint die vorher genannten Eigenschaften und verdeutlicht, dass wir keine Leistungen erbringen müssen, uns ganz frei von Bewertungen fortbewegen ohne ein Ziel erreichen zu müssen, so als würden wir von Schaufenster zu Schaufenster gehen, stehen bleiben, betrachten, staunen und langsam weitergehen.
- Gesundheitsförderung - stellt hier kein Ziel dar, sondern ist ein positiver Effekt der Natur ohne, dass wir dafür viel tun müssen, außer uns ganz der Natur hingeben.
Unterschied zu einem Spaziergang
Der Unterschied zu einem gewöhnlichen Waldspaziergang liegt darin, das der Fokus beim Waldbaden auf der intensiven Wahrnehmung der Umgebung mit allen Sinnen liegt. Es geht darum, im Moment zu sein, ohne abzuschweifen, in die Stille zu kommen und ruhig zu werden. Wir brauchen dafür nicht den neuesten Podcast oder einen Gesprächspartner zum Plaudern, Nordic Walking Stöcker oder das neueste GPS Gerät.
Anders als bei einem Waldspaziergang, bewegen wir uns langsam, um eine tiefere Beziehung zur Natur aufzubauen. Atemübungen, Meditation, Embodiment oder das bewusste Spüren der Natur um uns herum spielen dabei eine wichtige Rolle.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Waldbaden eine viel intensivere und bewusstere Erfahrung ist, als ein herkömmlicher Spaziergang. Es geht darum, sich voll und ganz dem Wald hinzugeben, sich mit ihm zu verbinden und dadurch Entspannung und Wohlbefinden zu fördern.
Achtsames Gehen als transformative Praxis
Achtsames Gehen ist eine Praxis, die darauf abzielt, langsamer zu werden und mit jedem Schritt ganz präsent zu sein. Es verwandelt einen einfachen Spaziergang in eine Art bewegte Meditation, die physische, mentale und emotionale Vorteile bringt.
Die Praxis hilft, den Geist zu beruhigen, Stress abzubauen und innere Ruhe sowie Klarheit zu fördern. Mit der Zeit kann sie zu mehr Achtsamkeit im täglichen Leben führen. Darüber hinaus vertieft achtsames Gehen unsere Verbindung zur Natur und zur Umgebung, fördert Dankbarkeit und ein Gefühl der Wertschätzung für den gegenwärtigen Moment.
Möchtest du wissen, wie du täglich, mit einfachen Übungen deine Achtsamkeit in der Natur trainieren kannst, ohne dass du dafür unbedingt einen Wald vor der Haustür haben musst?
Dazu habe ich die Achtsamgänge entwickelt. Das sind Impulse zur achtsamen Naturverbindung und Anleitungen zu achtsamen Spaziergängen. Sie sind eine Einladung, sich selbst und die Natur auf eine neue, tiefere Weise zu erleben. Gemeinsam werden wir lernen, wie die Natur und gezielte Atem- und Yogaübungen (Soma-Pausen) helfen können, unser Wohlbefinden zu steigern, unser Nervensystem zu regulieren und unsere innere Balance zu finden.
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Impulse der Achtsamgänge
Meine Achtsamkeitsimpulse begleiten dich durch das Jahr und laden dich ein, mit der Kraft der Jahreszeiten zu leben. Jede Woche erhältst du Übungen und Inspirationen, um mehr Achtsamkeit, Naturverbundenheit und innere Ruhe zu finden – passend zum Waldbaden für die jeweiligen Jahreszeit.